Tanzfabrik
Berlin
Bühne
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bodycartography

Criss-Crossing Encounters 2021

Seit den letzten Monaten waren körperliche Begegnungen im analogen Raum von vielen Unsicherheiten und Regulierungen bestimmt oder waren gar nicht erst möglich. Das bewegte viel, erforderte Anpassungen von künstlerischer Praxis und alternative Arten des Lernens und des Austausches über digitale Plattformen. Das Projektvorhaben “Criss-Crossing Encounters” will dieser Spannbreite von Begegnungsmöglichkeiten nachgehen sowie das Wissen und die Erfahrung von TänzerInnen durch das Schaffen außergewöhnlicher digitaler/hybrider und analoger Räume teilen und erweitern. Der Fokus liegt auf dem Akt des ‘Stepping Out’ aus dem gewohnten Umfeld und dem Verknüpfen von Menschen an unterschiedlichen Orten, mit diversen Hintergründen, Kontexten und Lebenserfahrungen.

Das Projekt setzt sich aus drei Teil-Formaten zusammen, die auf unterschiedliche Weise sowohl Intimität und Zugänglichkeit, wie auch Inklusion und Öffnung von Erfahrung in digitalen/hybriden und live Räumen stärken. Das Projekt soll das Zusammenkommen ermöglichen und Berührungspunkte mit und durch Tanz schaffen, um die besonderen Umstände dieser Zeit in bereichernde Erfahrungen des Gemeinsamen zu transformieren.

Ein Projekt der Tanzfabrik Kreuzberg gUG unterstützt vom Nationalen Performance Netz (NPN) – Stepping-Out, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz.

↪ 1. projekt: Fluid Spaces Research

Das erste Teilprojekt “Fluid Spaces Research” mit Olive Bieringa und Otto Ramstad (BodyCartography Project)  ist eine Online-Workshop-Forschung, die sich zu einer Reihe von lokalen / Live-Feed / digitalen Veranstaltungen ausweitet, um sie mit einer internationalen Community zu teilen. Die Teilnahme erforderte eine Bewerbung bis zum 08.01.2021.

07.05.2021  20:00  Fluid Spaces Research Sharing

↪ 2. Projekt: what next?

Das zweite Teilprojekt ist eine nicht-öffentliche Online-Konversationskette für Tanzkünstler*innen, initiiert und gestartet von Jonathan Burrows zusammen mit Elisabeth Leopold (Tanzfabrik Berlin). Ziel ist es, generations- und kulturübergreifende Begegnungen und Gespräche zwischen Personen zu ermöglichen, die sich außerhalb der entstehenden Online-Treffpunkte wahrscheinlich nicht begegnet wären. Wo jeder dem anderen zuhört und wo Raum für den Austausch über gemeinsame, immer wiederkehrende und drängende Fragen gegeben wird: Wo stehen wir derzeit als Tanzkünstler*innen? Wo können und wollen wir nach dieser Pandemie hin? Wie können wir uns nicht einfach von der Kulturmaschinerie erdrücken lassen, und wie der Angst begegnen, dass es wieder 'normal' wird? Wie können wir aus dieser Ausnahmezeit etwas mitnehmen?  Eine Forschung, bei der das einzige "Produkt" die flüchtigen Spuren der Konversation und die gemeinschaftlich kommunizierte Liste der Menschen ist, die sich getroffen haben.

Mit Dank an Darrell Jones, Kirstie Simson und Christa Flaig-Isaacs, für ihre großzügige Hilfe beim Nachdenken über dieses Projekt und bei den ersten gemeinsamen Gesprächen.

↪ 3. Projekt: COUNTERING THE OBVIOUS

Black faces in “white” space – wie wir weiterhin den Raum besetzen und die Sichtbarkeit + Präsenz Schwarzer Menschen in Deutschland normalisieren: ist eine Foto-Intervention von Thabo Thindi, die im öffentlichen Raum in den Straßen Berlins ausgestellt wird, mit einem zentralen Punkt im Dekoloniale Projektraum in der Wilhelmstraße 92 (wo die Berliner Kongo-Konferenz 1884 stattfand) zu Ehren des Black History Month im Februar. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von Jozi.tv, Mayibuye e.V, ISD_Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e.V. und DEKOLONIALE_Erinnerungskultur in der Stadt. Thabo Thindi wird durch und mit seinem künstlerischen Ausdruck die Fragen der Diskriminierung, insbesondere der rassischen Unterdrückung, in dem stattfindenden Ko Shebeen – Countering the Obvious (das dritte Teilprojekt organisiert von der Tanzfabrik), weiter hinterfragen. Diese Form dieser Veranstaltung stammt von einem südafrikanischen Konzept, in dem sich Kunst, Politik und gesellschaftliche Dynamiken treffen und verflechten.