Tanzfabrik
Berlin
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Uferstudios 4
Badstr. 41A, Uferstr. 23
13357 Berlin
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Photo: Heinrich Pente

mut

Long durational Performance-Installation von jee chan, stefan pente
Im Rahmen von Fold – Intersecting Memories

«mut» ist eine long durational Performance-Installation der* Choreograf*in Jee Chan und des Künstlers Stefan Pente, die sich mit der Porösität und Wandelbarkeit kollektiver Erinnerungen beschäftigt. 

Ihren Ausgangspunkt nahm die Arbeit in Gesprächen mit Evelina Pente über Elemente von Jee Chans Arbeit «harbor», die sie im letzten Herbst als work-in-process-Version miterlebte. Beim Anblick von Aufnahmen, in denen Jee’s Großmutter von ihren Erinnerungen erzählt, fühlte sich Evelina Pente an Bilder und Episoden aus ihrer eigenen Vergangenheit erinnert und verortete diese neu. 

Für «mut» teilt Evelina mit uns Geschichten über ihre Flucht aus dem Krieg als kleines Kind, die sich wiederum auf unsere eigenen Vorstellungen übertragen, gebrochen durch die Linse unserer eigenen Erlebnisse. Fragmentarisch und dissonant nehmen diese Erinnerungslandschaften Gestalt an wie zusammengesetzte Karten, die mäandernde Topographien des Lebens und Sterbens in einer sinnlosen Welt kartieren. 

«mut» findet seine Form in einem installativen Raum, in dem sich die flüssige und zyklische Natur der Erinnerung manifestiert.

jee chan

jee chan ist Künstler*in und Choreograf*in, dessen*deren Praktiken das sichtbar machen, was immer schon da ist (groß und wahr, direkt unter der Oberfläche). Indem er*sie die Aufmerksamkeit darauf lenkt, wie Geschichten sich im Körper festsetzen und sedimentieren, geht sie*er Fragen rund um den vertriebenen Körper nach und findet heraus, was dieser vollführen kann. Seine*Ihre Arbeiten finden Ausdruck in einem weiten Spektrum von Medien wie Performance, Video, Installation, Text und Fotografie.

stefan pente

stefan pente, geboren 1964 in Zürich, Schweiz, wurde Mitte der Achtziger Krankenpfleger der Psychiatrie, studierte Kunst in den Neunzigern und ist seit 1995 in Berlin ansässig. Sie versteht Kunst als ein System von Aktionen mit der Absicht, Welt zu verändern / zu kreieren anstatt symbolische oder semiotische Vorschläge über sie zu kodieren. Er verwendet Skulptur, Malerei, Installation, manchmal Performance und Video, um Situationen herzustellen, in denen sie die Dinge als das sieht, was sie sind und nicht als das, was er von ihnen zu wissen glaubt.
Eintritt frei
Geöffnet von 15:00–21:00
Konzept, Choreografie, Installation: Jee Chan und Stefan Pente | In Performance mit: Evelina Pente | Technische Leitung: Martin Pilz | Installationsassistenz: Toni Flügel

In Koproduktion mit Tanzfabrik Berlin und Tanzarchiv Berlin | «mut»  ist Teil des Projekts Archiv-Kompliz*innen – TanzArchive in Bewegung des Zeitgenössischen Tanz Berlin (ztb) e.V.  | Unterstützt durch Bureau Ritter/TANZPAKT RECONNECT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR, Hilfsprogramm Tanz.


↪ WEITERE BIOGRAFIEN

Evelina Pente ist ehemalige Sozialarbeiterin und Gärtnerin. geboren 1938 in Striegau, ehemals Niederschlesien, jetzt Strzegom, Polen. 1944 und 1945 flüchtete sie zunächst nach Berlin, dann nach Dortmund. 1964 zog sie nach Zürich, dann 2018 nach Berlin.