Lecture-Performance
von
Alice Chauchat, Siegmar Zacharias
Im Rahmen von 8. Tanznacht Berlin 2014
Die Lecture Performance zeigt den Dialog zwischen zwei Menschen und folgt drei Regeln: 1) Beide zeichnen Begriffe und erläutern diese 2) Unterbrechungen dürfen nur mit dem Satz „Das erinnert mich an das Lied…“ erfolgen. Titel und Autor müssen genannt sowie begründet werden, warum man an das Lied denkt 3) wurden alle Begriffe gezeichnet und erklärt, benutzt man diese als Diagramme, um über Performance zu sprechen (bisherige Begriffe u.a. Gastfreundschaft (Derrida), Liebe (Badiou), Nichts, Repräsentation (Garcia))
Invasive Hospitality ist eine Übung im gemeinsamen Denken. Wie denken wir, wenn wir darüber nachdenken, wie wir denken? Wie lassen sich performativ Räume und Dynamiken erzeugen, wenn Hoch- und Subkultur, Material und Theorie, Privates und Öffentliches, Wiederholung und Auslassung aufeinander treffen? Siegmar Zacharias entwickelte Invasive Hospitality gemeinsam mit Sophia New und lädt an unterschiedlichen Orten KünstlerInnen dazu ein, ihre Belange, Assoziationen und Verirrungen in den Dialog einzubringen. So entsteht allmählich ein Glossar der Performance vis à vis Theorie. Zu Gast bei der 8. Tanznacht Berlin ist Alice Chauchat.
Konzept: Siegmar Zacharias. Gast: Alice Chauchat. Vorherige Versionen: documenta13 / critical art ensemble Kassel, MDT Stockholm, critical path, Sydney
Alice Chauchat ist Choreografin, Tänzerin, Assistentin, Lehrerin u.v.m. Zumeist choreografiert sie in Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen und hat zahlreiche Plattformen für Produktion und Wissenstransfer in den darstellenden Künsten mitbegründet (everybodystoolbox, PAF, praticable). 2010-12 war sie künstlerische Ko-Leiterin von Les Laboratoires d'Aubervilliers. Seit einiger Zeit richtet sich ihr Arbeitsschwerpunkt auf die Umwandlung von Wissen und Komplexität kollaborativer Praxis in ästhetische Erfahrung. www.alicechauchat.net
Siegmar Zacharias entwickelt seit 2003 Formate von Multimedia-, Theater-, und Lecture-Performances, die sich mit der Position der Zuschauer*in, der Frage von Wirkungsmacht (agency), dem Kontrakt des „willful supspension of disbelief“ und der kritischen Substanz, die er erzeugt, beschäftigt. Sie bewegen sich zwischen DoItYourself Low-Tech und High-Tech, Philosophie und Sinnlichkeit, Humor und Labor. Sie ist Gründungsmitglied der Gruppe SXS Enterprise und Initiatorin von WOW-wir abeiten hier, eine Austausch- und Rechercheplattform für Performancekünstler*innen in Berlin. Siegmar studierte Philosophie und Komparatistik in Berlin und London und Performance Art bei DasArts Amsterdam. Sie unterrichtet u.a. am HZT Berlin, DOCH Stockholm und DasArts Amsterdam. Mit ‚Dirty Talk’ entwickelt sie eine Praxis, die die Materialität des Sprechens erforscht. www.siegmarzacharias.com