Performance
von
Juli Reinartz
Im Rahmen von Open Spaces#3-2017
Ein Körper wird beim Tanzen gefilmt. Der Film zoomt rein und raus und registriert anatomische und performative Details. Die Kamera verwandelt den Körper in mikroskopisches Material, in sich bewegende Pixel und flackernde Bilder. Doch die Kamera existiert gar nicht wirklich. Sie stellt nur modellhaft die Perspektive des Publikums aus und lässt den Körper modifizierbares Material und begehrendes Subjekt zugleich werden. Da- bei wird Juli Reinartz‘ Solo insgeheim zum Duett mit dem Publikum. Es wird cyborgfeministisch und durchsucht den Technokörper nach dem, was möglich geworden ist. Hier liegt vielleicht die wichtigste aller Fragen: Wie fühlt sich das alles an?
A metaphor with good intentions, an attempt with powerless means.
Choreografie, Performance: Juli Reinartz | Künstlerische Mitarbeit: Liz Rosenfeld | Dramaturgische Mitarbeit: Rose Beermann | Lichtdesign: Josefin Hinders, Bjoern Kuajara | Produktion: Tove Dahlblom | Mit Unterstützung von Slingan, DNA und Residenzen durch MDT und die Tanzfabrik Berlin. Recherche gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Im Rahmen der Tanzkampagne „Watch Me Dance“.
6.11. Aftertalk im Anschluss an die Vorstellung
Juli Reinartz studierte Philosophie, Tanz und Choreografie. Zwischen 2012 und 2013 recherchierte sie in einer einjährigen Residenz am Königlichen Kunstinstitut in Stockholm zum Konzertformat als Choreografie. Der damit zusammenhängende Stückzyklus umfasst die Stücke We are not in this together yet (2011), Atlantic (2013) aud Really Good Music (2014) und war an zahlreichen internationalen Spielorten und Festivals zu sehen. Ihr neuestes Solo ‘You said you’d give it to me – soon as you were free’, ist eine Auseinandersetzung mit Cyborgfeminismus und hatte im September 2016 im MDT (SE) Premiere. Im Frühling 2017 war es in Dansstationen (SE), Atalante (SE) und Something Raw / Frascati (NL) zu sehen. Weitere Informationen unter: julireinartz.org
Deutschlandpremiere