Während ihrer Residenz kombiniert Yvonne Sembene Tanz, Stimme und Opernwerkzeuge, um den Walzer, Debütant*innen-Bälle und ihre gesellschaftlich fest verankerten Vorstellungen von Klasse, Geschlecht und Macht kritisch zu beleuchten.
Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie kann Hyperfeminität innerhalb dieser historisch starren Rahmen dargestellt, unterwandert oder zurückerobert werden? Yvonne Sembene Interesse ist es, zu untersuchen, wie der Walzer dazu genutzt wurde, Geschlechterrollen und Klassengrenzen zu festigen. Lassen sich in seiner Fluidität neue Räume für Widerstand eröffnen?
Ein weiteres zentrales Motiv ihrer künstlerischen Forschung sind neoklassische und neotraditionelle Ästhetiken, die oft von rechtsnationalen Ideologien vereinnahmt werden. Wie können diese neu interpretiert werden, um alternative soziopolitische Erzählungen zu vermitteln? Durch das Spiel mit Form, Stimme und hyperperformativen Elementen möchte Sembene diese Symbole sozialer Ordnung aufarbeiten und ihre Auswirkungen auf Identität und Zugehörigkeit neu gestalten.
Das Medium Tanz, so Sembenes übergreifende Annahme, birgt Mittel, um sich mit den politischen Aspekten von Tradition auseinanderzusetzen. Welche das sein könnten, gilt es herauszufinden.
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