The Urge of Being ist ein gruppenbasiertes Training und ein kreativer Prozess aus Bewegung und Tanz, physischem Theater, Stimmbildung (Körper-Stimme), Komposition und Dramaturgie. Zwei Säulen des Trainings sind die plastische Sequenz und das Körperstimmtraining der Ausbildung von J. Grotowski, die von Peter Rose an Daniela weitergegeben wurden.
Die treibende Kraft dieses Projekts ist die Dringlichkeit, verstanden als ein unbedingter Drang, auf jeder Ebene zu überleben. Das Werk lädt die Performer dazu ein, ihren eigenen Drang bewusst zu erzeugen, indem sie mit den inneren Impulsen des Körpers in einem dynamischen Modus von Geben und Nehmen arbeiten. Die Dringlichkeit manifestiert sich als ein Zustand des körperlichen, emotionalen und geistigen Ungleichgewichts, ein Zustand, in dem der/die Künstler*in ständig seine eigene Präsenz und seine szenischen Aktionen in einem adaptiven Dialog mit der Außenwelt verhandelt und die Überlebensimpulse in die performative Handlung kanalisiert. Dieser Zustand wird als künstlerischer Überlebensmodus bezeichnet.
Die Stimme ist in Bewegungen und Tanz integriert, sie wird durch Körperresonatoren erzeugt und schwingt durch den gesamten Organismus. Eines der Ziele dieses Trainings ist es, energetische Prozesse aufzubauen, die in der Lage sind, den Text und die Stimme in den Körper zu bringen, den Text und die Stimme zu verkörpern und fließend in Bewegungen zu orchestrieren.
Im zweiten Teil des Projekts werden wir Impulse vertonen/scoren: Wir werden Maps unserer energetischen Prozesse erstellen, mit den verschiedenen Körperteilen, der Art der Vokalität, der Qualität der Bewegung und den emotionalen Zuständen. Diese Karte/Map wird die dramaturgische Partitur für das Showing am Ende des Projekts sein.
Zusätzlich findet eine Contemporary Klasse mit Daniela Marcozzi 8.4. - 29.5.2024 statt (Keine Klasse 01.05. & 20.05.24) | Mo & Mi 18:15-19:45
Oszillation. Vibration. Oszillation. Aktion. Keine Aktion. Zuhören. Tun. Nicht tun. Wahrnehmen. Sehen. Hinneigen. Eine Dringlichkeit haben. Fehlen einer Dringlichkeit. Gestalten. Verformen. Neue Form. Durchlässigkeit.
Diese Reihe von Kursen ist an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst angesiedelt. Sie zielen darauf ab, individuelle und gruppenbezogene Prozesse zu erforschen, die unseren menschlichen Körper für unsere unausweichliche Beziehung zur Umwelt sensibilisieren. Jede Klasse beginnt mit einem wissenschaftlichen Begriff aus der Evolutionsbiologie, Tiefenökologie, Neurowissenschaft oder Ethologie. Wissenschaftliche Themen sind: die Merkmale der menschlichen Wahrnehmung, die Entwicklung und die Rolle des Nervensystems, die Rolle von Emotionen, Gefühlen und Verkörperung usw., die wichtigsten Referenzwissenschaftler*innen sind u.a. Damasio, Maturana, Capra, Pert, James. Ausgehend von diesen anfänglichen wissenschaftlichen Vorstellungen werden Bewegungsübungen, Stimmarbeit, individuelle und Gruppen-Improvisationspartituren, Ansätze für Imagination, Wahrnehmung und sensorische Erfahrungen vorgeschlagen, mit dem Ziel, neue Einblicke in unser ökologisches und performatives Sein zu erhalten.