Time to Meet! In einem Doppel-Showing geben die Live Works Fellows Liina Magnea und Mohamed-Ali Ltaief einen Einblick in ihre künstlerischen Arbeitsprozesse.
Liina Magnea
«hand in hand towards the collapse» (AT)
Surreal mutet das Weltuntergangs-Szenario an, das Liina Magnea ihrer künstlerischen Recherche zugrunde legt: Donner und Blitze prallen auf einem brennenden Boden, auf dem ein Soldat nach Wasser sucht. Kurz vor dem Verdursten realisiert er, dass der letzte Ausweg darin bestehen muss, um Vergebung zu bitten. In Tanz und Gesang ausbrechend, schreit er „Schließ mich ein, leg mir Handschellen an! Ich bin der Schurke der globalen Erwärmung!". Nichts passiert. Die einzige Antwort ist das Echo dieser Bitten. Am nächsten Tag spielt das Spionageradio eine leichte Melodie und erinnert seine Zuhörer*innen daran, dass schreckliche Pläne immer mit überraschenden Wendungen einhergehen.
Eine Fantasterei in Extremen, ein Tanz- und Gesangsspiel, das sich zwischen Tragik und Komik, Leichtigkeit und Schwere nah an den menschgemachten Katastrophen unserer Zeit bewegt.
Barrierefreiheit / Content note
Die Performance dauert ca. 45 Minuten und findet in Studio 1 in deutscher, englischer und italienischer Sprache statt.
Es kommen teilweise laute und plötzliche Tonelemente zum Einsatz.
Mohamed-Ali Ltaief
«PARALLEL HANDS - Co-existence of Times and the Good Will to Listen»
Das Forschungs-Performance-Projekt «PARALLEL HANDS - Co-existence of Times and the Good Will to Listen» von Mohamed-Ali Ltaief untersucht das Erbe nordafrikanischer Klangarchive in den Sammlungen des Berliner Phonogramm-Archivs und in denen des Ethnologischen Museums Berlin. Es spürt insbesondere den frühen Phonogramm-Tonarchiven nach, die in den 1910er Jahren in Auftrag gegeben und klassifiziert wurden und heute in den ethnomusikalischen Sammlungen der Staatlichen Museen Berlin aufbewahrt werden. Zu diesen Archiven gehören Aufnahmen, die von der von Wilhelm Doegen gegründeten und von Robert Lachmann unterstützten Königlich Preußischen Phonographischen Kommission mit Gefangenen des Ersten Weltkriegs zwischen 1915 und 1918 im Halbmondlager in Wünsdorf (Südberlin) gemacht wurden. Einige dieser Gefangenen waren Tunesier, wie Sadok Ben Rashid.
Das Projekt setzt sich kritisch mit dem Begriff der Aufzeichnung und des Archivs auseinander und wirft Fragen zu ethnomusikalischen Feldaufnahmen unter der Gewalt des europäischen Kolonialismus, zu den Grenzen der Übersetzung und dem anhaltenden Mythos universeller Kunstdoktrinen auf: Wie kann akustisches Wissen Widerstand leisten und Gegenerzählungen erfinden?
Barrierefreiheit / Content note
Die Performance dauert ca. 40 Minuten und findet in Studio 1 in deutscher, englischer und arabischer Sprache statt.
Sometimes loud and sudden sound elements are used.
Im Anschluss an das Doppel-Showing findet ein Gespräch mit den Künstler*innen statt.
Barrierefreiheit für beide Teile des EventsFür Menschen mit Mobilitätseinschränkungen wird ein Early Boarding (früherer Zugang zum Sitzplatz) sowie eine begrenzte Anzahl von Sitzsäcken angeboten. Diese können unter
ticket@tanzfabrik-berlin.de reserviert werden.
Studio 1 verfügt über eine 1,5 m abgesenkte Fläche, die nur über 7 Stufen erreichbar ist. Das Studio ist somit auf der unteren Fläche nicht barrierefrei. Ein Zugang zum oberen Teil des Studios ist stufenlos möglich. Hier befinden sich zwei Rollstuhlplätze. Die barrierefreie Toiletten befinden sich im Foyer der Studios 3, 4 und 5. Hierfür müssen ca. 20m durch den Hof passiert werden.
Bei weiteren Fragen zu den Zugangsvoraussetzungen für diese Aufführung wenden Sie sich bitte an:
presse@tanzfabrik-berlin.de.
Weitere Informationen zur Barriere-Freiheit finden Sie auf unserer Website unter: