Die Arbeit von Daniela Marcozzi ist ein gruppenbasiertes Training und ein kreativer Prozess, der Werkzeuge des physischen Theaters, Stimmbildung, Bewegungsforschung, Techniken der Verkörperung, Komposition und Dramaturgie umfasst. Ein wichtiger Bestandteil von Danielas Arbeit ist die Plastique-Sequenz und das Körper-Stimm-Training aus Grotowskis Forschungen, wie sie von Peter Rose vermittelt wurde. Die Arbeit zielt darauf ab, den Organismus des/der Performer*in in einen Zustand zu versetzen, in dem seine Homöostase ständig herausgefordert ist, sich schnell selbst zu regulieren und auf den unmittelbaren Moment zu reagieren. Die treibende Kraft des Werks ist die "Dringlichkeit", verstanden als der unbedingte Drang, auf jeder Ebene zu überleben.
Die Arbeit lädt die Darsteller*innen ein, ihre eigene Dringlichkeit bewusst zu erzeugen, indem sie mit inneren Impulsen arbeiten. Auf diese Weise werden die Impulse zur Hauptquelle der performativen Energie. Dieser Dialog ist ein Prozess des Gebens und Nehmens und besteht aus einer ständigen Interaktion zwischen Ausdruck und Verkörperung. Expression wird als EX-press = press-out verstanden, der Prozess der Manifestation der eigenen Impulse, und Embodiment wird als EM-bodiment verstanden, der Prozess des IM-pressing der äußeren Welt im Inneren des Körpers.