In „Formen Formen“ bringt der Choreograf und bildende Künstler Julian Weber 5 Tänzern/innen aus verschiedenen Generationen und mit ganz unterschiedlichen Hintergründen zusammen, um an einem Interaktionsraum von Körpern und Material zu arbeiten. Im Fokus steht die Gegenüberstellung von Objekt und Mensch und die Möglichkeiten einer wechselseitigen Formung. Was ist ein Körper, wo beginnt er und wo hört er auf? Wer ist Akteur? Wer ist handlungsfähig?
Vor Beginn der Probenarbeit fertigt Julian Weber individuell für jede/n Tänzer/innen eine Skulptur an. Mit diesem Objekt oder diesem „Gegenüber“ verbringt jede/r mehrere Monate in ihrem/seinem privaten Raum und lässt ihn Teil ihres/seines Alltags werden. Während dieser Zeit entwickelt jede/r Performer einen 1-minütigen Tanz in Bezug auf seine/ihre persönliche Skulptur. Die fünf entstehenden Tänze, in die sich die Objekte, die spezifische Körperlichkeit der Akteur/innen und auch ihre Privaträume einschreiben, dienen als Ausgangspunkt für die Erarbeitung eines Tanzstücks, welches sich intensiv mit der Frage nach der Positionierung des Körpers als Medium zwischen dem flüchtigen Tanz und der beständigen Materialität der Skulptur beschäftigt. Der Umweg über das Objekt ist hierbei wesentlich. Es geht nicht um eine Selbstdarstellung durch den/die Tänzer/innen, sondern wenn diese ‚sichtbar’ und ‚präsent’ werden, passiert das durch und im Umgang mit dem zwischengeschalteten Objekt. Nur dieser Zwischenschritt ermöglicht einen indirekten, sinnlichen Blick auf die Individualität von Bewegung.
Choreografie/Skulptur: Julian Weber | Kreation/Tanz: Nik Haffner, Hermann Heisig, Peter Pleyer, Meg Stuart, Claudia Tomasi | Licht: Annegret Schalke, Vìctor Fernàndez De Tejada Pequeño | Musik: Els Vandeweyer, Brendan Dougherty | Produktion: Elisa Ricci
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