Dieses Performance-Projekt setzt sich mit der Instant Komposition auseinander. Mit der Komposition, die nur die Minute dauert in der sie stattfindet, ohne die Erwartung ein Stück zu werden, sondern die nur in der Gegenwart existiert. Damit dies geschehen kann, praktizieren wir eine eingebettete Co-Abhängigkeit zwischen Individualität und dem Kollektiven, was bedeutet, dass sich die einzelnen Körper durch verschiedene Strategien der Verkörperung darin üben, auf das Kollektiv zuzugreifen, ohne dabei ihre Identität zu verlieren, ohne ihre Bedürfnisse geltend zu machen und ohne in der Anonymität zu verschwinden.
Ausgehend von einem individuellen Prozess erforscht jede Teilnehmer*in ihre eigene Co-Abhängigkeit von der Gruppe durch verschiedene verkörperte Strategien, die es ihr später ermöglichen als Gruppe, durch verschiedene Bewegungen, Improvisations- und Kompositionswerkzeuge, zu interagieren. Diese Gruppe wird dann zu einer gegenwärtigen Masse; einem Kollektiv, das eine performative Sprache teilt, die auf dem Element der Überraschung (spontane Kreativität) und der Kommunikation (mit den anderen) basiert.
Wir werden mit unseren Erinnerungen, unserer Vorstellungskraft, mit Somatik und Körperlichkeit arbeiten, so dass Bewegung schließlich aus einem Gefühl der Gemeinschaft entstehen kann, in der Emotionen fließen, Leben stattfindet und Kunst entstehen kann. Um diese performative Sprache zu entwickeln, werden wir uns gegenseitig schulen, den Drang zum Handeln entwickeln und Entscheidungen in eine performative Reise verwandeln.
In jeder Probe werden wir ein unmittelbares Stück / instant Piece entstehen lassen, welches geboren wird und dann wieder stirbt, damit ein Neues aus den Bedürfnissen der Menschen in dieser spezifischen Zeit und diesem spezifischen Raum entstehen kann.
Zusätzlich findet eine Contemporary Klasse "Present Mass Training" mit Luca Pellegrini vom 17.04. – 31.05.2023 statt (außer 01.05. + 29.05.) | Mo & Mi 18:15-19:45
Mein Unterricht kreist um das Bedürfnis, die gegenwärtigen Körper an einem sicheren Ort zu verkörpern. Durch Improvisation und kompositorische Aufgaben regt das Training zu einer Bewegungsforschung an, die auf der Frage basiert: Was brauche ich, um mich sicher zu fühlen? In drei unterschiedlichen Phasen geht die Praxis von der Idee eines biografischen und vielfältigen Körpers aus, der nicht nur geschickt und technisch ist. Daher ist der Kurs offen für alle, die bereit sind, sich in einem gegenwärtigen Raum zu bewegen, in dem Menschen sich bewegen, um Performativität durch Präsenz, Verantwortung, Bewusstsein und Sicherheit zu üben. Der erste Teil des Kurses besteht aus einem Body Mapping und einem physischen Selbstgespräch über die eigene Bewegung. Hier definieren die Tänzer*innen ihren eigenen Raum, indem sie sich mit ihrem Körper verbinden und verstehen, was ihr Körper braucht, um sich sicher zu fühlen. Im zweiten Teil entwickelt sich das Selbstgespräch zu einem Dialog mit einem*einer anderen Partner*in. Hier bewegen sich die Tänzer*innen durch verschiedene improvisierte Partituren über die Definition von Grenzen und Gemeinsamkeiten. Im dritten Teil weitet sich dieser Dialog schließlich auf alle Teilnehmer*innen aus, die durch die unterschiedlichen Kompositionen und Bedürfnisse des Raums einen gemeinsamen Tanz erproben. In der Klasse kann es zu Körperkontakt, Lachen, Tränen, Schreien, Diskussionen, Verwirrung und dem Unbekannten kommen. Bevor du kommst, stelle sicher, dass du deine Erwartungen zurückstellst und dich damit wohlfühlst, so dass jede Person gleichzeitig auf die Anderen eingehen kann und gleichzeitig auch unabhängig bleibt. Verantwortung zu teilen bedeutet auch, denjenigen, mit denen man sie teilt, Anerkennung zu zollen. Deshalb möchte ich mich bei Allen bedanken, die mir in diesem Prozess geholfen haben, insbesondere bei Elvan Tekin für all ihre Werkzeuge, ihre Hilfe, ihre Zigaretten, ihren Kaffee, ihre Freundschaft und bei Victor Gonzalez für all das Leben, die Liebe und die Unterstützung.