Present Perfect Continuous ist ein Performance-Projekt, das in einem unbestimmten Zeitraum in der Vergangenheit zwischen "vor dem Jetzt" und "dem Jetzt" begonnen hat. Die Performer*innen bewegen sich in einer unendlichen und sich ständig wandelnden Schleife, die begonnen, aber vielleicht noch nicht beendet wurde. Der Raum, die Körper und die Stimmen morphen gemeinsam im Gleichklang. Die Performer*innen werden im JETZT verwurzelt sein und zwischen Prozess und Ergebnis navigieren. Wir werden an einem gemeinsamen Vokabular arbeiten und unsere Intuition in Körper und Geist schulen. Und wir werden es gemeinsam schaffen. Dieser "Deal" zwischen allen Performer*innen und mir als Choreograf wird ein Gefühl der Gemeinschaft hervorrufen, eine utopische Metapher für eine Realität, in der wir alle den gleichen Platz haben. Wir werden einen Prozess auf die Bühne bringen, der immer im Gange ist und kurz vor seiner Vollendung steht, aber nie stattfindet. Wir werden das Unbestimmte suchen, die schöne Liminalität des Dazwischenseins. Sich wiederholende Drehungen eines einzelnen Körperteils lösen die nächste Schleifenaktion aus und so weiter, wodurch sich ein Katalog kontrastreicher Situationen und emotionaler Zustände entfaltet.
Zusätzlich findet die Klasse "Logical Honesty - Impro tools"mit Angelo Petracca statt, vom 09.01. – 15.02.2023 | Mo & Mi 18:10-19:40
Meine Arbeit basiert auf verschiedenen Improvisationsmethoden, die ich während meiner tiefgreifenden Bewegungsforschung entwickelt habe. Der Unterricht findet in Form einer physischen und emotionalen Erkundung aller Möglichkeiten des Körpers statt: Ausgehend vom inneren Lauschen auf kleine physiologische Empfindungen, treibe ich die Teilnehmer*innen an, die Grenzen ihrer physischen und mentalen Grenzen zu erkunden und arbeite mit Bewegungsparametern wie RHYTHM, INTENSITÄT, VOLUME, KOMPLEXITÄT. Ich lade den Körper ein, nach der Ehrlichkeit in der Bewegung, durch logische/mathematische Mittel, zu suchen, um die Erwartung in allem, was wir mit Tanz erschaffen, zu senken. Während des Unterrichts helfe ich dem "intelligenten Körper", die Selbstbeurteilung aufzugeben, um den „wahren Tanz“ sich entfalten zu lassen. Ich schaffe einen Raum, in dem man mit Logik und Spaß improvisieren kann, mit dem Ziel, Werkzeuge und Inspirationen bereitzustellen, die in jeder Bewegungspraxis nützlich sind. Eine Abfolge von Übungen, Anregungen, kleinen Experimenten, die die Teilnehmer*innen auf eine Reise im Körper und mit dem Körper führt, die anstrengend und gleichzeitig befreiend ist.