Auf der Grundlage von Materialien der Mohammed Amin Foundation Nairobi und des Potsdamer Filmarchivs Berlin schlägt Anguezomo kritische Beobachtungen zu den Beziehungen zwischen dem somatischen Körper, der Wiederherstellung und der Archivrecherche als Werkzeuge zur Schaffung von Systemen/Netzwerken der Ermächtigung vor, insbesondere für die Erzählungen Schwarzer Frauen. Diese Arbeit birgt Herausforderungen in Bezug auf die Zugänglichkeit zu Archivräumen, die den Anspruch erheben, für alle zugänglich zu sein; diejenigen, die berechtigt sind, die Geschichten zu erzählen und zu bearbeiten, welche bleiben können. Im Workshop wird ein Blick in diese Archive geworfen, um Geschichten und den Konflikt der archivarischen Praxis als Werkzeuge des Erinnerns, Löschens und Bearbeitens zu untersuchen. In zahlreichen Archivmaterialien treffen wir auf unsere eigenen Protagonist*innen, die in diesen Geschichten fehlen: Rasha, die schwarze Taube und Emine Zehra Zinzer. Unsere Protagonist*innen antworten mit geisterhaften Fabeln und Zeugnissen, deren Bilder in den UFA-Filmstudios, am Bauhaus und in der Malerbewegung Die Brücke auftauchten.
Wie finden wir in diesen Bearbeitungen Überschneidungen mit dem Anti-Apartheid-Kampf und der Befreiung Schwarzer Frauen? Die Auswirkungen der Auslöschung dieser Geschichten müssen als eine Möglichkeit gesehen werden, koloniale Fiktionen als Wege der Erholung, Selbstfürsorge und Selbsterhaltung neu zu erfinden.
Durch kollektive Übungen zur somatischen Praxis lädt der Workshop zu kollektiven Aufführungsritualen ein, indem er diese archivarischen Auslöschungen als Formen für mögliche Fabulationen und Parafiktionen, Revolten und Interaktionen durch kreative somatische Fürsorge zurückverfolgt. Es geht um die Art und Weise, wie Erinnerung performt werden kann, um den Einfluss des Klangs auf transformatorische Gerechtigkeit, um die Bedeutung von schwarzem feministischem Empowerment beim Geschichtenerzählen und um die transformatorischen Funktionen archivarischer Praxis in Bildung und psychischer Gesundheit. Der Workshop gibt einen tieferen Einblick in Mba Bikoros persönliche Praxis und Meditationen mit Übungen um Leerstellen und Ahnenheilung zu performen.
Informationen zur Barrierefreiheit
Der Workshop ist eine dreistündige Empowermenterfahrung mit 2 Pausen von jeweils 15min. Er richtet sich ausschließlich an Menschen, die sich als
BIPoC (eine Abkürzung für Black, Indigenous und People of Color) positionieren und ist vorrangig für
FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter, Non-Binary, Trans und agender*). Er wird in englischer Lautsprache abgehalten. Fragen und Erklärungen können auch auf Französisch stattfinden. Es wird visuelles Material in Form einer Projektion von Videos (in englischer Sprache) und Bildern geben, auch mit Sound. Das Bildmaterial befasst sich mit dem Empowerment Schwarzer Frauen und wird keine verbalen Bildbeschreibungen enthalten sowie nicht in DGS/ISL übersetzt werden. Ansonsten ist der Workshop offen für Menschen unterschiedlicher körperlicher Fähigkeiten und/oder Behinderungen. Die Veranstaltung findet im Studio 4 des Uferstudios statt, wo sich auch die SichtBar2018-Bibliothek der Feminist School befindet. Es ist ein stufenfreies und rollstuhlgerechtes Studio. Die barrierefreie Toilette befindet sich im selben Foyer und ist über den Innenraum in ca. 7m zu erreichen. Zur genauen Wegbeschreibung geht’s ↪
hier. In allen Pausen wird regelmäßig gelüftet und die jeweils gültigen Hygienemaßnahmen werden eingehalten, das Tragen von Masken wird respektiert, ist aber nicht vorgeschrieben. Es werden Matten, Decken, Stühle und Sitzsäcke zur Verfügung stehen. Wenn ihr Fragen zur Barriere-Freiheit habt, meldet euch gerne bei Juan Harcha per Mail unter:
harcha@tanzfabrik-berlin.de oder per Telefon Unter: 030-200 592 70.
Informationen zu uns sowie zu unseren Awareness Guidelines findet ihr
hier.