Tanzfabrik
Berlin
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Uferstudios 4 & 5 Bühne
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Photo: Sandra Man

Facing Nature

Conversations – Film Screenings – Live Reading

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Durational event

Facing Nature widmet sich dem Status der Natur in der Gesellschaft aus Sicht der Tanz- und Performancekunst. Den Kern des dreitägigen diskursiven Formats bildet ein Reigen von zwölf Künstler*innen. In einem eigens für sie kreierten Setting – den Listening Sessions – kommen sie miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch, um sich über die Rolle der Natur in der Kunst auszutauschen. Begleitet werden diese Dialoge durch Screenings, die mit Ausschnitten aus Independent-Klassikernauf das Thema „Landschaft als Akteurin“ referieren sowie durch ein nächtliches Live Reading, das Passagen aus Ursula K. LeGuins Roman »The Left Hand of Darkness« aufgreift.

Das Anliegen von Facing Nature ist, Raum und Zeit für tiefergehende Reflexionen zu schaffen und so dem derzeitigen Hype um ökologische Themen und ihre Repräsentation etwas entgegenzusetzen. Angesichts der fortschreitenden Klimakatastrophe ist es verständlich, dass ein solcher Trend besteht. Gleichzeitig wird dieses Thema angesichts seiner Dringlichkeit und Vermarktbarkeit häufig zu laut, oberflächlich und unübersichtlich behandelt.

Facing Nature
ist der Versuch, zu den künstlerischen Antrieben, die zur Beschäftigung mit Natur führen, durchzudringen. Es sollen gemeinsame Abende entstehen, die die Teilnehmenden sinnlich-affektiv eintauchen lassen und zudem die Möglichkeit bieten, sich nachdenkend zu öffnen für das, was uns in der Kunst als Natur begegnet.

ÜBERSICHT
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Freitag, der 21.10.22
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18:00–18:30  Welcome

↪ GESPRÄCHE IM STUDIO 5
18:30– 19:30  Silvia Noronha & Carrie McILwain
20:00–21:00 Harun Morrison & Luiza Prado de O. Martins
21:30–22:30 Liz Rosenfeld & Sandra Man

↪ FILM SCREENING  IM STUDIO 4
22:45–00:40 Daughters of the Dust, Film von Julie Dash, USA 1991 (112 min)

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Samstag, der 22.10.22
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↪ GESPRÄCHE IM STUDIO 5
16:00–17:00  Antonia Baehr & Sergiu Matis
17:30–18:30  Carrie McILwain & Silvia Noronha
19:30–20:30  Myriam Van Imschoot & Jefta van Dinther

↪ READING IN STUDIO 4
21:00–24:00  Reading mit Lisa Densem, Oihane Roach & Litó Walkey aus Ursula K. LeGuins Roman »The Left Hand of Darkness«

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Sonntag, der 23.10.22
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↪ GESPRÄCHE IM STUDIO 5
16:00–17:00  Sandra Man & Liz Rosenfeld
17:30–18:30  Sergiu Matis & Antonia Baehr
19:30–20:30  Luiza Prado de O. Martins & Harun Morrison
21:00–22:00  Jefta van Dinther & Myriam Van Imschoot

↪ FILM SCREENING IM STUDIO 4
22:15–23:45  Nostalgia de la luz, Film von Patricio Guzmán, CHL 2010 (90min)

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Informationen zur Barrierefreiheit
Das Symposium findet an drei aufeinanderfolgenden Nachmittagen und Abenden in den Studios 4 und 5 auf dem Gelände der Uferstudios statt.
Im Studio 5 werden sich jeweils zwei Künstler*innen gegenseitig interviewen. Diese Gespräche finden auf Englisch statt und dauern jeweils eine Stunde. Zwischen den Gesprächen gibt es dreißigminütige Pausen.
Am Freitag- und Sonntagabend werden im angrenzenden Raum (Studio 4) Filme präsentiert. Die Filme werden in der Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt.
Am Samstagabend findet eine Lesung statt. Drei Künstlerinnen werden nacheinander aus einem Buch vorlesen. Diese Lesung dauert drei bis vier Stunden, als Zuschauer*in kann man jederzeit kommen oder gehen.
Die Sprache der Gespräche, der Lesung und der Untertitel der Filme ist Englisch.
Die Studios 4 und 5 sind stufenlose und rollstuhlgerechte Räume mit ebenerdigen Türen. Es wird regelmäßig in allen Pausen gelüftet und die zu dem Zeitpunkt geltenden Hygienemaßnahmen werden eingehalten. Die barrierefreie Toilette befindet sich im Flur zwischen beiden Studios.
Als Sitzmöglichkeiten werden Stühle und Sitzsäcke zur freien Verfügung stehen. Juan Harcha steht für Rückfragen zur Barrierefreiheit zur Verfügung: harcha@tanzfabrik-berlin.de I 030-200 592 70.
Eintritt frei
In englischer Sprache
Anmeldung notwendig
Die Zuschauer*innen können die Studios jederzeit verlassen und wieder betreten
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Leitung, Konzeption: Felicitas Zeeden, Sandra Man | Mit: Antonia Baehr, Jefta van Dinther, Alm Gnista, Jared Gradinger, Myriam Van Imschoot, Sergiu Matis, Carrie McILwain, Harun Morrison, Silvia Noronha, Luiza Prado de O. Martins, Liz Rosenfeld u.a. Ursula K. Le Guins Texte werden gelesen von:  Lisa Densem, Ohiane Roach, Litó Walkey

'Facing  Nature' wird gefördert durch die Kulturverwaltung des Landes Berlin durch die zweijährige spartenoffene Förderung für Festivals und Reihen.


↪ BIOGRAFIEN

Antonia Baehrs
Stücke erforschen u.a. die Fiktion des Alltäglichen und des Theaters. Baehr studierte bei Valie Export Berlin und absolvierte ihren Master in Chicago. Antonia Baehr arbeitet derzeit in Duos mit Latifa Laâbissi, Jule Flierl, Lucile Desamory, Neo Hülcker und Andrea Neumann, zusammen. Baehr ist Produzentin des Pferdeflüsterers und Tänzers Werner Hirsch (der auch in den Filminstallationen von Pauline Boudry & Renate Lorenz erscheint), des Komponisten/Performers und Ex-Ehemanns Henry Wilde, und Anderen.

Jefta van Dinther ist ein in Berlin lebender Choreograf. Der sich bewegende Körper ist das Zentrum seiner Praxis, gehört aber auch zu einem Körper aus Licht, Klang und Materialien und interagiert mit diesen. Im Mittelpunkt von Jareds Arbeit steht die Frage, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, und zwar im Verhältnis zu Gesellschaft und Umwelt, aber auch zu anderen Lebensformen wie Tieren und anderen nicht-menschlichen Wesen. Jeftas Performances dringen in metaphysische Bereiche vor und beschäftigen sich mit Begriffen wie der Illusion, dem Sichtbaren und Unsichtbaren sowie Arbeit und Stimme.

Mit Wohnsitz in Hangist, Südwestfinnland, und dem Ziel, Raum für Zusammenarbeit in der Schönheit des Ganzen zu schaffen, hat Alm Gnista eine vielfältige Laufbahn mit Performance, Bildung, Arbeit mit der Natur und Konstruktionen gestaltet. Als Künstler* ist Alm für eine bezaubernde Präsenz und improvisierte (politische) Reden, Poesie und Bewegung während der Shows bekannt

Jared Gradinger arbeitet in den Bereichen Performance, Tanz, soziale Kunst, Gärten und Ökologie. Der interdisziplinäre Künstler lebt seit 2002 in Berlin, wo er langfristige Kooperationen und einzigartige künstlerische Praktiken entwickelt, die es ermöglichen, Gemeinschaft, Performance und Natur miteinander zu verbinden und verschiedene Formen der Koexistenz zu erforschen. Sein Ausgangspunkt ist die Frage: "Was können wir gemeinsam machen, was wir allein nicht können?

Myriam Van Imschoot geht Fragen zu unserer Gesellschaft im Wandel nach, indem sie somatischen und konzeptionell ausgefeilte Performances, Filme und Installationen entwickelt, die sich mit den vielen Dimensionen und Rätseln der menschlichen Stimme beschäftigen. Ihr wachsendes transdisziplinäres Oeuvre, das einen einzigartigen Platz in der internationalen Kunstwelt einnimmt, wird von einer neuen, von Künstlern geleiteten Struktur präsentiert, die newpolyphonies vzw.

Sandra Man ist Künstlerin, ihre Medien sind Performance, Text und Bild, sie verbindet sie zu Live Art Installationen. Thema ihrer Arbeit ist das Verhältnis von Körper, Sprache und Natur unter den gegenwärtigen ökologischen und technologischen Bedingungen. Ihre Arbeit wird in Theatern und Kunstorten gezeigt, darunter Tanzfabrik Berlin, Sophiensaele, WUK performing arts Wien, Kunstraum Lakeside, HAUNT Berlin.

Sergiu Matis ist ein rumänischer Choreograf, der 1981 in Cluj-Napoca geboren wurde. Er erhielt seine Tanzausbildung am Liceul de Coregrafie in Cluj und an der Mannheimer Akademie des Tanzes und begann seine Karriere am Tanztheater Nürnberg. Seit 2008 lebt und arbeitet er in Berlin und kreiert seine eigenen Arbeiten wie Keep It Real (2013), Explicit Content (2015), Neverendings (2017), Hopeless. (2019) und UNREST (2021). Er hat Workshops und Bildungsaktivitäten an verschiedenen Institutionen weltweit geleitet. Im Jahr 2014 schloss er seinen Master in Solo/Dance/Authorship am Hochschulübergreifenden Zentrum für Tanz (HZT) / Universität der Künste (UdK) Berlin ab.

Carrie McILwain interessiert sich für die Möglichkeit der künstlerischen performativen Forschung, um andere Räume der Existenz neben den normativen Strukturen der Realität zu ermöglichen. Carries Arbeit basiert auf somatischer Praxis und wird durch Kollaborationen und Gruppenforschungen untersucht. Seit 2020 hat sich Carrie auf die Figuren der Hexe und der Nonne konzentriert. Indem Carrie die Hexe als eine Figur betrachtet, die mit der Materie interagieren kann, und mit Hildegard von Bingens Konzept der Viriditas/Grünkraft arbeitet, spekuliert Carrie auf eine queere Ökologie.

Harun Morrison ist ein Künstler und Schriftsteller, der auf Binnenwasserstraßen lebt. Von 2021 bis 2022 war Harun Designer und Researcher in Residence am V&A Dundee. Sein Roman, The Escape Artist, wird 2023 bei Book Works erscheinen. Seit 2006 arbeitet Harun mit Helen Walker im Rahmen der kollektiven Praxis They Are Here zusammen. Zu seinen jüngsten Auftragsarbeiten gehören I'll Bring You Flowers (2019), die Performance 40 Temps, 8 Days (2017) im Tate Modern und das Projekt Beacon Garden (2018 - 2020), ein Auftrag zur Mitgestaltung und zum gemeinschaftlichen Bau eines öffentlichen Gartens in Dagenham, East London. In diesem Herbst wird Harun im Rahmen des Art Catalyst-Forschungsprogramms Emergent Ecologies einen Garten für Mind Sheffield, einen Dienst für psychische Gesundheit, entwickeln und wiederherstellen. Derzeit stellt Harun Dolphin Head Mountain im Horniman Museum in Südlondon aus, das von der Delfina Foundation mit in Auftrag gegeben wurde. Von 2019 bis 2022 war Harun Mitglied des Black Cultural Archive.

Silvia Noronha (*1984 Belo Horizonte / BRA) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte in Belo Horizonte, Kopenhagen und Berlin und wurde mit dem Mart-Stam-Preis, dem Elsa-Neumann-Stipendium des Landes Berlin und dem Forschungsstipendium des Berliner Senats ausgezeichnet. Außerdem war sie 2020 Stipendiatin des Goldrausch Künstlerinnenprojekts. Silvia Noronha war nationale und international an Ausstellungen beteiligt, u.a. in Berlin, Dresden, den Niederlanden und Österreich.

Luiza Prado de O. Martins ist Künstlerin, Autorin, Pädagogin und Forscherin, die sich mit Beziehungen zwischen Pflanze und Mensch, Reproduktion, Kräutermedizin und radikaler, dekolonisierender Pflege beschäftigt. Ihr laufendes künstlerisches Forschungsprojekt "In Weaving Shared Soil" erforscht Orte der Begegnung zwischen menschlichen und übermenschlichen Akteuren, die in die spirituelle und medizinische Reproduktionspflege involviert sind. Sie ist Assistenzprofessorin und stellvertretende Leiterin des Centre for Other Worlds  an der Universität Lusófona in Lissabon. Sie ist die eine Hälfte des Künstlerduos We Work in the Dark und ein Gründungsmitglied von Decolonising Design.

Liz Rosenfeld lebt in Berlin und arbeitet in den Bereichen Zeichnung, Film/Video, Performance und experimentelles Schreiben. Liz kreiert Bewegtbild- und Performance-Arbeiten, die das Fleisch als nicht-binäres, kollaboratives Material verstehen und den Schwerpunkt auf die Potenzialität von körperlicher Fülle, Exzess und Erotik legen, vor allem in Bezug auf Fragen, die mit der Verantwortung und dem Privileg, Raum einzunehmen, verbunden sind. Liz wurde für zahlreiche Kunstpreise nominiert und präsentiert internationale Ausstellungen und Auftritte.

Felicitas Zeeden ist Dramaturgin und Theaterwissenschaftlerin. Sie promovierte im Fach Theaterwissenschaft als Stipendiatin am internationalen Graduiertenkolleg InterArt (FU Berlin) mit der Arbeit »Ästhetik des Sozialen«, Forschungsschwerpunkte sind immersive Aufführungsästhetik, Theater als soziale Praxis sowie Tanz und Peformancekunst. Als Dramaturgie-Assistentin hat sie sowohl in der Freien Szene als auch an großen Theaterproduktionen mitgewirkt. Zurzeit arbeitet Felicitas Zeeden als Dramaturgin der Tanzfabrik Berlin, wo sie auch Projekte zu Schwerpunktthemen wie  Eco-Feminism, Ästhetik & Nachhaltigkeit sowie Fragen der Verlangsamung  initiiert. Felicitas ist auch als freie Schreiberin tätig.