Leitung, Konzeption: Felicitas Zeeden, Sandra Man | Mit: Antonia Baehr, Jefta van Dinther, Alm Gnista, Jared Gradinger, Myriam Van Imschoot, Sergiu Matis, Carrie McILwain, Harun Morrison, Silvia Noronha, Luiza Prado de O. Martins, Liz Rosenfeld u.a. Ursula K. Le Guins Texte werden gelesen von: Lisa Densem, Ohiane Roach, Litó Walkey
'Facing Nature' wird gefördert durch die Kulturverwaltung des Landes Berlin durch die zweijährige spartenoffene Förderung für Festivals und Reihen.
↪ BIOGRAFIEN
Antonia Baehrs Stücke erforschen u.a. die Fiktion des Alltäglichen und des Theaters. Baehr studierte bei Valie Export Berlin und absolvierte ihren Master in Chicago. Antonia Baehr arbeitet derzeit in Duos mit Latifa Laâbissi, Jule Flierl, Lucile Desamory, Neo Hülcker und Andrea Neumann, zusammen. Baehr ist Produzentin des Pferdeflüsterers und Tänzers Werner Hirsch (der auch in den Filminstallationen von Pauline Boudry & Renate Lorenz erscheint), des Komponisten/Performers und Ex-Ehemanns Henry Wilde, und Anderen.
Jefta van Dinther ist ein in Berlin lebender Choreograf. Der sich bewegende Körper ist das Zentrum seiner Praxis, gehört aber auch zu einem Körper aus Licht, Klang und Materialien und interagiert mit diesen. Im Mittelpunkt von Jareds Arbeit steht die Frage, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, und zwar im Verhältnis zu Gesellschaft und Umwelt, aber auch zu anderen Lebensformen wie Tieren und anderen nicht-menschlichen Wesen. Jeftas Performances dringen in metaphysische Bereiche vor und beschäftigen sich mit Begriffen wie der Illusion, dem Sichtbaren und Unsichtbaren sowie Arbeit und Stimme.
Mit Wohnsitz in Hangist, Südwestfinnland, und dem Ziel, Raum für Zusammenarbeit in der Schönheit des Ganzen zu schaffen, hat Alm Gnista eine vielfältige Laufbahn mit Performance, Bildung, Arbeit mit der Natur und Konstruktionen gestaltet. Als Künstler* ist Alm für eine bezaubernde Präsenz und improvisierte (politische) Reden, Poesie und Bewegung während der Shows bekannt
Jared Gradinger arbeitet in den Bereichen Performance, Tanz, soziale Kunst, Gärten und Ökologie. Der interdisziplinäre Künstler lebt seit 2002 in Berlin, wo er langfristige Kooperationen und einzigartige künstlerische Praktiken entwickelt, die es ermöglichen, Gemeinschaft, Performance und Natur miteinander zu verbinden und verschiedene Formen der Koexistenz zu erforschen. Sein Ausgangspunkt ist die Frage: "Was können wir gemeinsam machen, was wir allein nicht können?
Myriam Van Imschoot geht Fragen zu unserer Gesellschaft im Wandel nach, indem sie somatischen und konzeptionell ausgefeilte Performances, Filme und Installationen entwickelt, die sich mit den vielen Dimensionen und Rätseln der menschlichen Stimme beschäftigen. Ihr wachsendes transdisziplinäres Oeuvre, das einen einzigartigen Platz in der internationalen Kunstwelt einnimmt, wird von einer neuen, von Künstlern geleiteten Struktur präsentiert, die newpolyphonies vzw.
Sandra Man ist Künstlerin, ihre Medien sind Performance, Text und Bild, sie verbindet sie zu Live Art Installationen. Thema ihrer Arbeit ist das Verhältnis von Körper, Sprache und Natur unter den gegenwärtigen ökologischen und technologischen Bedingungen. Ihre Arbeit wird in Theatern und Kunstorten gezeigt, darunter Tanzfabrik Berlin, Sophiensaele, WUK performing arts Wien, Kunstraum Lakeside, HAUNT Berlin.
Sergiu Matis ist ein rumänischer Choreograf, der 1981 in Cluj-Napoca geboren wurde. Er erhielt seine Tanzausbildung am Liceul de Coregrafie in Cluj und an der Mannheimer Akademie des Tanzes und begann seine Karriere am Tanztheater Nürnberg. Seit 2008 lebt und arbeitet er in Berlin und kreiert seine eigenen Arbeiten wie Keep It Real (2013), Explicit Content (2015), Neverendings (2017), Hopeless. (2019) und UNREST (2021). Er hat Workshops und Bildungsaktivitäten an verschiedenen Institutionen weltweit geleitet. Im Jahr 2014 schloss er seinen Master in Solo/Dance/Authorship am Hochschulübergreifenden Zentrum für Tanz (HZT) / Universität der Künste (UdK) Berlin ab.
Carrie McILwain interessiert sich für die Möglichkeit der künstlerischen performativen Forschung, um andere Räume der Existenz neben den normativen Strukturen der Realität zu ermöglichen. Carries Arbeit basiert auf somatischer Praxis und wird durch Kollaborationen und Gruppenforschungen untersucht. Seit 2020 hat sich Carrie auf die Figuren der Hexe und der Nonne konzentriert. Indem Carrie die Hexe als eine Figur betrachtet, die mit der Materie interagieren kann, und mit Hildegard von Bingens Konzept der Viriditas/Grünkraft arbeitet, spekuliert Carrie auf eine queere Ökologie.
Harun Morrison ist ein Künstler und Schriftsteller, der auf Binnenwasserstraßen lebt. Von 2021 bis 2022 war Harun Designer und Researcher in Residence am V&A Dundee. Sein Roman, The Escape Artist, wird 2023 bei Book Works erscheinen. Seit 2006 arbeitet Harun mit Helen Walker im Rahmen der kollektiven Praxis They Are Here zusammen. Zu seinen jüngsten Auftragsarbeiten gehören I'll Bring You Flowers (2019), die Performance 40 Temps, 8 Days (2017) im Tate Modern und das Projekt Beacon Garden (2018 - 2020), ein Auftrag zur Mitgestaltung und zum gemeinschaftlichen Bau eines öffentlichen Gartens in Dagenham, East London. In diesem Herbst wird Harun im Rahmen des Art Catalyst-Forschungsprogramms Emergent Ecologies einen Garten für Mind Sheffield, einen Dienst für psychische Gesundheit, entwickeln und wiederherstellen. Derzeit stellt Harun Dolphin Head Mountain im Horniman Museum in Südlondon aus, das von der Delfina Foundation mit in Auftrag gegeben wurde. Von 2019 bis 2022 war Harun Mitglied des Black Cultural Archive.
Silvia Noronha (*1984 Belo Horizonte / BRA) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte in Belo Horizonte, Kopenhagen und Berlin und wurde mit dem Mart-Stam-Preis, dem Elsa-Neumann-Stipendium des Landes Berlin und dem Forschungsstipendium des Berliner Senats ausgezeichnet. Außerdem war sie 2020 Stipendiatin des Goldrausch Künstlerinnenprojekts. Silvia Noronha war nationale und international an Ausstellungen beteiligt, u.a. in Berlin, Dresden, den Niederlanden und Österreich.
Luiza Prado de O. Martins ist Künstlerin, Autorin, Pädagogin und Forscherin, die sich mit Beziehungen zwischen Pflanze und Mensch, Reproduktion, Kräutermedizin und radikaler, dekolonisierender Pflege beschäftigt. Ihr laufendes künstlerisches Forschungsprojekt "In Weaving Shared Soil" erforscht Orte der Begegnung zwischen menschlichen und übermenschlichen Akteuren, die in die spirituelle und medizinische Reproduktionspflege involviert sind. Sie ist Assistenzprofessorin und stellvertretende Leiterin des Centre for Other Worlds an der Universität Lusófona in Lissabon. Sie ist die eine Hälfte des Künstlerduos We Work in the Dark und ein Gründungsmitglied von Decolonising Design.
Liz Rosenfeld lebt in Berlin und arbeitet in den Bereichen Zeichnung, Film/Video, Performance und experimentelles Schreiben. Liz kreiert Bewegtbild- und Performance-Arbeiten, die das Fleisch als nicht-binäres, kollaboratives Material verstehen und den Schwerpunkt auf die Potenzialität von körperlicher Fülle, Exzess und Erotik legen, vor allem in Bezug auf Fragen, die mit der Verantwortung und dem Privileg, Raum einzunehmen, verbunden sind. Liz wurde für zahlreiche Kunstpreise nominiert und präsentiert internationale Ausstellungen und Auftritte.
Felicitas Zeeden ist Dramaturgin und Theaterwissenschaftlerin. Sie promovierte im Fach Theaterwissenschaft als Stipendiatin am internationalen Graduiertenkolleg InterArt (FU Berlin) mit der Arbeit »Ästhetik des Sozialen«, Forschungsschwerpunkte sind immersive Aufführungsästhetik, Theater als soziale Praxis sowie Tanz und Peformancekunst. Als Dramaturgie-Assistentin hat sie sowohl in der Freien Szene als auch an großen Theaterproduktionen mitgewirkt. Zurzeit arbeitet Felicitas Zeeden als Dramaturgin der Tanzfabrik Berlin, wo sie auch Projekte zu Schwerpunktthemen wie Eco-Feminism, Ästhetik & Nachhaltigkeit sowie Fragen der Verlangsamung initiiert. Felicitas ist auch als freie Schreiberin tätig.