Tanzfabrik
Berlin
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Uferstudios 14
Badstr. 41A, Uferstr. 23
13357 Berlin
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Photo: Nellie de Boer

Copernicus Drift

Performance · Premiere · Relaxed Performance von Emmilou Rößling
Im Rahmen von Fold – Die erste Falte

Tickets
In «Copernicus Drift» tanzen vier Frauen zusammen und schaffen dabei einen Raum, in dem der Begriff des Paradigmenwechsel – eine unumkehrbare Weiterentwicklung innerhalb einer Disziplin und die Spannung, die zwischen neuen Erkenntnissen und dem unvermeidlichen Ende etablierter Weltanschauungen entsteht – reflektiert wird.

Der Blick geht nach oben und lässt die Augen mit dem Himmel und mit den Sternen mitwandern. Die Lider sind schwer, der Körper sinkt ins Gras und löst sich gleichzeitig vom Boden. Es entsteht das Gefühl, den Himmelskörpern näher zu sein, mit der Erde zu kreisen, bis einem schwindlig wird. Man versucht an verlorene Dinge zu denken. Dinge, an die man sich nicht erinnern kann. An Zukünftiges, das man sich noch nicht vorstellen kann, aber schon betrauert. Schläfrig wacht man zusammen auf, das Gras hat nasse Flecken hinterlassen. Steif von der anhaltenden Kälte, bevor der Tag erneut anbricht.

«Copernicus Drift» mäandert zwischen dem Privaten und dem Kosmischen, zwischen Intimität und Theorie. Diese sich überschneidenden Mehrdeutigkeiten, das Auseinanderdriften von Zeit und Raum, werden verbunden mit Empfindungen von Angst und Trauer, die paradoxerweise als Verdoppelung einer sehnsüchtigen Erwartung dessen, was noch kommen wird, erlebt werden.

Barriere–Freiheit
Diese Vorstellung findet als Relaxed Performance statt. Relaxed Performances möchten alle Besucher*innen willkommen heißen, für die das lange Stillsitzen im Theater eine Barriere darstellt (zum Beispiel Autist*innen, Menschen mit Tourette, mit Lernschwierigkeiten oder chronischen Schmerzen). Geräusche und Bewegungen aus dem Publikum sind ausdrücklich willkommen. Besucher*innen können den Saal jederzeit verlassen und wieder zurückkehren.

16.09.2022 Haptic Access Tour + Audio description durchgeführt von Jess Curtis / Gravity Access Service (Irene Baumann)  
Anmeldung unter anmeldung@tanzfabrik-berlin.de oder +49 (0)30 / 200 592 70
In Zusammenarbeit mit Gravity Access Service bietet die Tanzfabrik ausgewählte Veranstaltungen mit Audiodeskription und einer sogenannten Haptic Access Tour (Tastführung) an. Dazu gehören Live- und aufgezeichnete Audiobeschreibungen für blinde und sehbehinderte Besucher*innen und darüber hinaus Beratungen für den sensorischen Zugang. Für weitere Informationen besuchen Sie die Website: www.jesscurtisgravity.org/access
Bei weiteren Fragen zur Barriere-Freiheit , melden Sie sich gerne bei Juan Harcha per Mail unter: harcha@tanzfabrik-berlin.de oder per Telefon unter: 030-200 592 70.

Emmilou Rößling

Emmilou Rößling  (1991, Berlin) arbeitet an der Schnittstelle von Choreografie und bildender Kunst. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit Fragen der Repräsentation und Wahrnehmung, wobei sie oft verschiedene Formen der Camouflage anstrebt und verschiedene Medien verwendet, darunter Tanz, Performance, Textilien und Skulpturen. Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören THE FRATERNITY (2020), FLUFF (2019) und WATER COOLER CHAT (2018), präsentiert unter anderem in der Judson Church NYC, Tanzfabrik Berlin, Arsenic Lausanne, Beursschouwburg Brussels, Mousonturm FFM und dem Frankfurter Kunstverein. Nach einer Ausbildung in Tanz und Performance studierte sie Choreografie an der Amsterdam University of the Arts und ist derzeit in der Klasse von Haegue Yang an der Städelschule Frankfurt.  www.emmilouroessling.com
Dauer: 3, 5 Stunden. Das Publikum ist eingeladen, sich im Raum zu bewegen und kann ihn jederzeit verlassen und wiederkommen. 
Tickets: pay what you can (10€ / 15€ / 20€ / 25€)
Tickets
Choreografie & Raum: Emmilou Rößling | Performance: Amanda Barrio Charmelo, Rachell Bo Clark, Hanako Hayakawa, Emmilou Rößling  | Original-Musik & Live-Musik: Mårten Spangberg, Julia Yoo Soon Gröning | Technische Leitung: Maika Knoblich | Mit Tänzen aus den Audio-Beiträgen von Vincent Riebeek, Isabel Lewis, Anna Nowicka, Fia Neises, Tarren Johnson, Alice Heyward | Text & Recherche: Lucas Eigel, Emmilou Rößling
Einzelprojektförderung des Berliner Senats, Kulturamt Frankfurt, Dis-Tanzen Solo | Residenzförderung durch das BUDA Kunstencentrum Kortrijk, Gasthof/Städelschule Frankfurt am Main und Tanzfabrik Berlin.

↪ WEITERE BIOGRAFIEN

Amanda Barrio Charmelo (Lima, 1992) ist Performerin und lebt in Brüssel. Sie begann ihre Tanzausbildung in Peru und zog 2010 nach Frankreich, um ihr Studium am Pariser Konservatorium fortzusetzen. 2016 machte Amanda ihren Abschluss an der P.A.R.T.S. in Brüssel. Seitdem hat sie mit verschiedenen Künstler*innen zusammengearbeitet, darunter Liza Baliaznaja, DD Dorvillier, Anne Teresa de Keersmaeker, Maud le Pladec, Eszter Salamon, Ula Sickle und Michiel Vandevelde. Neben ihrer Arbeit als Performerin setzt Amanda ihr Studium der Politikwissenschaften an der VUB (Vrije Universiteit Brussel) fort.

Rachell Bo Clark ist eine Tänzerin aus Melbourne Australien, die in Berlin lebt. Rachell studierte Tanz am Victorian College of the Arts, bevor sie 2014 nach Europa zog, wo sie sich als Performerin, Künstlerin und Lehrerin etabliert hat. Inspiriert von den verbindenden Möglichkeiten des Tanzes und den Freundschaften, der Intimität und der Gemeinschaft, die er aufbaut, arbeitet Rachell mit unterschiedlichen Choreograf*innen und bildenden Künstler*innen zusammen: unter anderem mit Ursina Tossi, Sebastian Matthias, Emmilou Rößling, Colette Sadler und Rachel Monosov. Im Jahr 2017 war Rachell Teil des DanceWEB-Stipendienprogramms, das von der Tanja-Liedtke-Stiftung unterstützt wird.

Hanako Hayakawa ist eine japanische Tänzerin, Performerin und Tanz-Macherin, die derzeit in Berlin, Tokio und Brüssel lebt. Ihre erste Tanzausbildung erhielt sie an der Hakucho Ballettakademie. An der Tama Art University studierte sie im Hauptfach Darstellende Künste unter der Leitung von Saburo Teshigawara. Ihren Abschluss machte Hanako an der P.A.R.T.S.. Sie arbeitet mit internationalen Künstlern zusammen, hauptsächlich aus Europa und Asien, wie Anne Teresa de Keersmaeker, Michiel Vandevelde, Benjamin Abel Meirhaeghe, Tino Sehgal, Miet Warlop, Phoebe Berglund, Nikima Jagudajev, Simon Van Schuylenbergh, Osamu Shikichi und Tetsuya Umeda.

Maika Knoblich ist Performance-Macherin und Lichtdesignerin. 2009 gründete sie zusammen mit Hendrik Quast ein Performance Duo. Als Quast & Knoblich gehen sie dem gemeinsamen Interesse an der Theatralisierung des Banalen, Grotesken und Nebensächlichen nach. Je nach Thema, Beteiligten und Expertisen entwickeln sie daraus performative Formate, die aus einer stark visuell geleiteten Arbeitsweise grotesk-komische Welten kreieren. Seit 2010 arbeitet Maika als Lichtdesignerin und Dramaturgin, unter anderem für Choreograf*innen wie Philippe Blanchard, Jeremy Wade, Olympia Bukkakis, Barbara Schmidt-Rohr, Billinger & Schulz, Karol Tyminski und das Performancekollektiv Skart. Maika studierte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und bei DasArts (jetzt DAS) in Amsterdam.

Lucas Eigel (*1990) hat Literaturwissenschaften sowie Mathematik in Köln, Tübingen und Oxford studiert. Er arbeitet an einer komparatistischen Doktorarbeit über Antikenrezeption um 1900. Zugleich unterrichtet er Mathematik an einer Förderschule in Berlin.

Julia Yoo Soon Gröning (*1989 in Daegu/Southkorea) ist eine deutsch- koreanische Geigerin. Bereits als Schülerin war sie Jungstudentin am «Julius-Stern Institut» der «Universität der Künste Berlin». Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie bei Kolja Blacher und bei Ning Feng sowie an der « UdK Berlin » bei Latica Honda-Rosenberg und dem Artemis Quartett. 2017 schloss sie ihr Masterstudium an der UdK Berlin mit Bestnote ab. Julia Gröning konzertiert regelmäßig mit der Kammerakademie Potsdam, dem Ensemble Resonanz, dem Rundfunksinfonieorchester Berlin und dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin. Als Solistin spielte sie unter Anderem mit dem « Orchester des Nationaltheaters Mannheim“. Seit 2018 ist Julia Gröning Mitglied des Ensemble Quillo für zeitgenössische Musik, das derzeit von der drosos Stiftung sowie der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird. Von 2008-2021 war Julia Gröning Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben, Derzeit spielt sie auf einer Violine der Werkstatt „Gand Frères“ aus dem Jahre 1864.