Dieses Projekt setzt sich mit den Begriffen 'Zeit und Geschwindigkeit' in der choreografischen Komposition auseinander und damit, wie sie die Aufführungspraxis beeinflussen. Geschwindigkeit und Zeit sind aneinander gebunden. Geschwindigkeit beeinflusst die Zeit und Zeit beeinflusst die Geschwindigkeit. Wie wirken sich Zeit und Geschwindigkeit auf eine choreografische Sequenz aus und wie gestalten wir diese?
In der Musik verändert das Anheben der Geschwindigkeit die Tonhöhe, während Tempo dasselbe Musikstück einfach in einen kürzeren Zeitrahmen quetscht, ohne die Tonhöhe zu verändern. In meiner choreografischen Praxis experimentiere ich oft mit den Auswirkungen der Geschwindigkeit auf den Körper und beobachte die Grenze von Geschwindigkeit oder Langsamkeit, die er aushalten kann, ohne dass die Schritte ("Tonhöhe") verzerrt werden und die Qualität der Bewegung beeinträchtigt wird. Die Beschleunigung oder Verlangsamung der Bewegung verändert die Form sowie die emotional-visuelle Wirkung der Choreografie und beeinflusst damit auch die Qualität und die Musikalität der Bewegung.
In diesem Projekt kreieren und lernen wir choreografisches Material, aus denen kurze Solis entstehen. Später im Prozess gestalten wir dieses choreografische Material, in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit (langsam-mittel-schnell), spielerisch um. Ich bin neugierig darauf, gemeinsam die unendlichen Möglichkeiten zu erforschen, die gleiche Choreografie in einer Schleife aufzuführen, indem nur das Tempo verändert wird. Bei dieser kinetischen Herausforderung spielen Präzision und ein tiefes Verständnis der Bewegung eine grundlegende Rolle, um eine virtuose und anspruchsvolle Tanzsprache zu erreichen. Zudem wird die Persönlichkeit jedes einzelnen Tänzers / jeder Tänzerin hervorhoben.
Dieses Projekt ist offen für professionelle Tänzer*innen, Student*innen und Amateure mit Tanzhintergrund, die den Drang verspüren, zu kreieren, Geist und Körper an die Grenzen zu bringen und neue Fähigkeiten zu erwerben.