Tanzfabrik
Berlin
Bühne
Bühne
Bühne
Bühne
Uferstudio 1 / Winterbar Stage Bühne
Bühne
Photo: Nellie de Boer

copernicus drifting

Showing / Durational Dance Performance von Emmilou Rößling
Im Rahmen von The Last Open Spaces?

Wie kann etwas so Flüchtiges wie Tanz, das im Grunde in dem Moment verschwindet, in dem es vorbei ist, bewahrt werden? Wie kann etwas geteilt werden, das vergeht, und wie kann etwas bereits Verschwundenes weitergegeben werden? Tanz angemessen festzuhalten und zu erinnern ist erfahrungsgemäß problematisch. Tanz zu machen, zu produzieren vielleicht ebenfalls. «copernicus drifting» wagt sich auf schattiges Terrain, wo der Schein trügt, die Worte sich hinter ihrer Bedeutung verstecken und der Tanz sich um sich selbst dreht. 

Vier Frauen tanzen zusammen und schaffen einen Raum, in dem der Begriff des Paradigmenwechsels – eines unumkehrbaren Fortschritts innerhalb einer Disziplin und die Spannung, die zwischen neuen Formen des Wissens und dem notwendigen Ende etablierter Weltanschauungen entsteht – reflektiert wird. Diese sich überschneidenden Mehrdeutigkeiten, das Auseinanderdriften von Zeit und Raum und das, was in den Intervallen der Übertragung übrig bleibt, verbinden sich mit Empfindungen von Angst und Trauer, die paradoxerweise als Verdoppelung einer wünschenswerten Vorwegnahme dessen erlebt werden, was noch kommen wird.

Dies ist eine Preview zu einem zukünftigen Stück, das am 16. September an der Tanzfabrik Berlin seine Premiere feiern wird.

Emmilou Rößling

Emmilou Rößling  (1991, Berlin) arbeitet an der Schnittstelle von Choreografie und bildender Kunst. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit Fragen der Repräsentation und Wahrnehmung, wobei sie oft verschiedene Formen der Camouflage anstrebt und verschiedene Medien verwendet, darunter Tanz, Performance, Textilien und Skulpturen. Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören THE FRATERNITY (2020), FLUFF (2019) und WATER COOLER CHAT (2018), präsentiert unter anderem in der Judson Church NYC, Tanzfabrik Berlin, Arsenic Lausanne, Beursschouwburg Brussels, Mousonturm FFM und dem Frankfurter Kunstverein. Nach einer Ausbildung in Tanz und Performance studierte sie Choreografie an der Amsterdam University of the Arts und ist derzeit in der Klasse von Haegue Yang an der Städelschule Frankfurt.  www.emmilouroessling.com
Durchgehend bis 23:00.

First come, first serve.
Anmeldung vor Ort notwendig.
Choreography, Space: Emmilou Roessling | Technische Leitung: Maika Knoblich | Performance: Amanda Barrio Charmelo, Rachell Bo Clark, Hanako Hayakawa, Emmilou Roessling | Original-Musik: Mårten Spångberg | Mit Tänzen aus den Audio-Beiträgen von Vincent Riebeek, Isabel Lewis, Anna Nowicka, Fia Neises, Tarren Johnson, Alice Heyward.
Einzelprojektförderung des Berliner Senats, Kulturamt Frankfurt, Dis-Tanzen Solo.



Weitere Biografien

Amanda Barrio Charmelo (Lima, 1992) ist Performerin und lebt in Brüssel. Sie begann ihre Tanzausbildung in Peru und zog 2010 nach Frankreich, um ihr Studium am Pariser Konservatorium fortzusetzen. 2016 machte Amanda ihren Abschluss an der P.A.R.T.S. in Brüssel. Seitdem hat sie mit verschiedenen Künstler*innen zusammengearbeitet, darunter Liza Baliaznaja, DD Dorvillier, Anne Teresa de Keersmaeker, Maud le Pladec, Eszter Salamon, Ula Sickle und Michiel Vandevelde. Neben ihrer Arbeit als Performerin setzt Amanda ihr Studium der Politikwissenschaften an der VUB (Vrije Universiteit Brussel) fort.

Rachell Bo Clark ist eine Tänzerin aus Melbourne Australien, die in Berlin lebt. Rachell studierte Tanz am Victorian College of the Arts, bevor sie 2014 nach Europa zog, wo sie sich als Performerin, Künstlerin und Lehrerin etabliert hat. Inspiriert von den verbindenden Möglichkeiten des Tanzes und den Freundschaften, der Intimität und der Gemeinschaft, die er aufbaut, arbeitet Rachell mit unterschiedlichen Choreograf*innen und bildenden Künstler*innen zusammen: unter anderem mit Ursina Tossi, Sebastian Matthias, Emmilou Rößling, Colette Sadler und Rachel Monosov. Im Jahr 2017 war Rachell Teil des DanceWEB-Stipendienprogramms, das von der Tanja-Liedtke-Stiftung unterstützt wird.

Hanako Hayakawa ist eine japanische Tänzerin, Performerin und Tanz-Macherin, die derzeit in Berlin, Tokio und Brüssel lebt. Ihre erste Tanzausbildung erhielt sie an der Hakucho Ballettakademie. An der Tama Art University studierte sie im Hauptfach Darstellende Künste unter der Leitung von Saburo Teshigawara. Ihren Abschluss machte Hanako an der P.A.R.T.S.. Sie arbeitet mit internationalen Künstlern zusammen, hauptsächlich aus Europa und Asien, wie Anne Teresa de Keersmaeker, Michiel Vandevelde, Benjamin Abel Meirhaeghe, Tino Sehgal, Miet Warlop, Phoebe Berglund, Nikima Jagudajev, Simon Van Schuylenbergh, Osamu Shikichi und Tetsuya Umeda.

Maika Knoblich ist Performance-Macherin und Lichtdesignerin. 2009 gründete sie zusammen mit Hendrik Quast ein Performance Duo. Als Quast & Knoblich gehen sie dem gemeinsamen Interesse an der Theatralisierung des Banalen, Grotesken und Nebensächlichen nach. Je nach Thema, Beteiligten und Expertisen entwickeln sie daraus performative Formate, die aus einer stark visuell geleiteten Arbeitsweise grotesk-komische Welten kreieren. Seit 2010 arbeitet Maika als Lichtdesignerin und Dramaturgin, unter anderem für Choreograf*innen wie Philippe Blanchard, Jeremy Wade, Olympia Bukkakis, Barbara Schmidt-Rohr, Billinger & Schulz, Karol Tyminski und das Performancekollektiv Skart. Maika studierte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und bei DasArts (jetzt DAS) in Amsterdam.