Tanzfabrik
Berlin
Bühne
Bühne
Image: Philip Ingman

Unrest

Open Spaces X radialsystem · Filmische Adaption der Bühnenfassung/Film adaptation of the stage version von Sergiu Matis
Im Rahmen von Open Spaces – Making It Happen #2

Einen Trailer zur  Performance finden Sie ↪  hier.
Ein Interview mit dem Choreografen finden Sie ↪  hier.

Eine Verflechtung von antiken sumerischen, griechischen und römischen Epen verstrickt die Protagonist*innen von UNREST in einer rastlosen Suche nach Antworten auf die Turbulenzen, die Umbrüche und den Ausnahmezustand, die das einundzwanzigste Jahrhundert überschatten. Heimgesucht von diesen Mythen der Antike - in denen Landschaften, Tiere und weibliche Körper von "heroischen" Männern auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Unsterblichkeit beherrscht werden - besingen die Performer*innen weder die alten noch die neuen Götter, noch verherrlichen sie die Helden der frühen Zivilisationen. Stattdessen durchforsten sie Schichten archäologischer Überreste und tauchen in riesige Meere fragmentierter und kompromittierter Daten ein, um Endzeitvorhersagen, die ältesten überlieferten schriftlichen Geschichten und einige der ersten Aufzeichnungen über Katastrophen, Naturzerstörung und soziale Unruhen aufzurufen und zu rezitieren.

Jahrtausendealte Verse werden durch eine ökofeministische Linse betrachtet und in Gesten und Tanz übersetzt. Relikte werden zu Fleisch und Knochen und lassen eine körperliche Transkription entstehen, die darauf abzielt, die Grundlagen des westlichen Denkens zu reflektieren. UNREST bringt alte Dämonen zurück, die uns helfen, uns unseren wachsenden Ängsten vor einer ungewissen Zukunft zu stellen. Es wirft Fragen darüber auf, welche Vergangenheiten die Gegenwart prägen, und widersetzt sich und rebelliert gegen die dominanten Erzählungen der Geschichte.

Im radialsystem entstand eine filmische Adaption der Bühnenfassung, die jetzt als Uraufführung online gezeigt wird.

Sergiu Matis

Der rumänische Choreograf Sergiu Matis wurde 1981 in Cluj-Napoca geboren. Er erhielt seine Tanzausbildung am Liceul de Coregrafie in Cluj und an der Mannheimer Akademie des Tanzes und begann seine Karriere am Tanztheater Nürnberg. Seit 2008 lebt und arbeitet er in Berlin und kreiert seine eigenen Arbeiten, zuletzt „UNREST“ (2021), „DRANG“ (2022) und „Blazing Worlds“ (2023). Seine Chore- ografien werden national und international präsentiert, u.a. bei SZENE Salzburg und im PACT Zollverein. Er hat Workshops und Bil- dungsaktivitäten an verschiedenen Institutionen weltweit geleitet. 2014 schloss er seinen Master in Solo/Dance/Authorship am Hoch- schulübergreifenden Zentrum für Tanz (HZT) / Universität der Künste Berlin ab. Sergiu Matis‘ tänzerische Praxis könnte man als eine unermüdliche Suche in körperlichen und digitalisierten Archiven bezeichnen – mit kritischem Blick auf das, was abgelegt wurde, um zu retten, was als verloren galt, und um neu zu erfinden, was undokumentiert war. Die Kumulation von Geschichte(n) dient als Landkarte, die zum Aus- gangspunkt für eine neue Vorstellung von Tanz wird. Seine Perfor- mances provozieren intensive Erfahrungen, die unsere Vorstellun- gen aushebeln und die Komplexität unserer Zeit einbeziehen. 
Den Link zum Video und zu den Tickets finden Sie ↪  hier.
Verfügbar ab dem 17.06.21 / 19:00 durchgängig  bis 23.06.21 / 23:00.
Tickets: 10€/erm. 5€, Supporter Tickets: 15€-25€
Die Live-Performance ist für Tourneen verfügbar.
Konzept, Choreography: Sergiu Matis | von und mit Lisa Densem, Manon Parent, Maria Walser, Martin Hansen, Moo Kim | Dramaturgie: Mila Pavićević | Musik: AGF (Antye Greie), Manon Parent | Instrumente gebaut vonEmma Juliard / Bühne: Dan Lancea | Kostüme: Philip Ingman | Licht: Emma Juliard | Technische Leitung, Sound: Andrea Parolin |  Regie, Schnitt: Zé de Paiva & Kathleen Kunath | Kamera Assistentin: Luna Marie Zscharnt | Choreografischer Assistent: Orlando Rodriguez | Production: Giulia Messia
Funded by Hauptstadtkulturfonds Berlin | koproduziert und präsentiert von der Tanzfabrik Berlin. Diese Produktion und Aufführung wird unterstützt durch apap - Feminist Futures, kofinanziert durch das Creative Europe Programme der European Union und durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin, Radial Stiftung, Nomad Dance Academy Slovenia.